CRYSTALLIZATION

Ein Kultur-und KunstproJEkt für den Schweizerischen Alpenclub 2019


Der Titel CRYSTALLIZATION bezeichnet den Prozess des Sich-Herausschälens, des Verdichtens einer Thematik und des Willens, etwas auf den Punkt zu bringen. Der Titel nimmt Bezug auf den Buchtitel einer Publikation Per Kirkebys: “Kristallgesicht” (1990). Der dänische Künstler und ausgebildete Geologe Kirkeby schreibt dazu in seiner Einleitung: 

“ Wo sich ständig alles fortbewegt und dennoch sich wiederholt, wo es weder Ursache noch Anfang gibt, entsteht eine Spirale: Da erreichen auch die innersten Windungen nie einen Punkt, sondern winden sich nur immer dichter aneinander und entschwinden dem Horizont des Auges.

Unterwegs gibt es in der Spiralwand Knoten wie in den Kammerwänden beim Ammonit. Bei Canetti und Stendhal sind das Kristallisationspunkte. Punkte, an welchen all das Angesammelte, Halbgeordnete plötzlich im Bruchteil einer Sekunde, z.B. während einer Nacht oder einer Überfahrt mit der Fähre, den richtigen Platz einnimmt und leuchtet. Das Werk ist vollendet. Die Kristallisation ist eingetreten.  (….) ”

Aus diesen Arbeiten hat sich das Projekt CRYSTALLIZATION als  Kunst- und Kulturveranstaltung des SAC für 2019 herausgeschält.

Themen des Projektes CRYSTALLIZATION umkreist während des Sommerhalbjahres 2019 vier Themenkreise:

Das Thema „Schützen“: Die Alpen als Schutz und Bedrohung. FOKUS: Der alpine Raum im Spannungsfeld mit dem heutigen Wirtschafts- und Lebensmodell 

Das Thema „Nähren”: Die Alpen als Ernährungsraum: Wasserschloss, selten gewordene Arten FOKUS: Die Alpen als Hort und Austauschraum lebenswichtiger Güter

Das Thema „Bewegen”: Alpen als Transitraum FOKUS: Der Berg als Vertikale ist ein Stachel in der modernen, mobilen Gesellschaft

Das Thema „Echo”. Alpen als Resonanz- und Sehnsuchtsraum FOKUS: Die Alpen als gesellschaftliches Frühwarnsystem

Ausdrucksformen Diesen vier Themen werden verschiedene Formate rsp. Ausdrucksformen unterlegt: sie reichen von Reflexionen über Erlebnisse bis hin zu Interventionen. Die Projekte/Veranstaltungen werden schwerpunktmässig im Zeitraum Juni bis September 2019 in den Regionen Wallis, Bünderland, Zentralschweiz und Tessin realisiert und von erfahrenen und prominenten Experten begleitet (so u.a. von Dominik Flammer, Gion A. Caminada, Jürg Schmid, Benedikt Loderer, Gian Rupf u.a.). Ausgangs- und Endpunkt der verschiedenen Veranstaltungen ist das Alpine Museum in Bern. Hier werden die einzelnen Projekte in einer Veranstaltung im Frühjahr 2019 vorgestellt (gleichsam als Beginn einer Kristallisation), hierhin werden sie im Laufe des Sommers immer wieder rapportiert und finden anfangs Oktober 2019 ihren Abschluss. In einem Korpus im Eingangsbereich des Museums wurden alle Ereignisse zu einer Art Kristall-Skulptur sichtbar wachsen.

Rückseite “Kristall” mit Karten zu den kommenden Ereignissen und Berichten der Chronistinnen

Rückseite “Kristall” mit Karten zu den kommenden Ereignissen und Berichten der Chronistinnen

Die verschiedenen Veranstaltungen verstehen sich gleichsam als Prozesse einer Kristallisation, eines Schürfens von Themen und Ausdrucksformen. Die einzelnen Themen erhalten durch die einzelnen Formate und den beteiligten Exponenten eine Stimme. Ziel ist es, die Sinne der Teilnehmenden für die genannten Themen zu schärfen und diese in einem Gesamtkontext zu sehen. Im Vordergrund steht dabei die Erfahrung der Teilnehmenden. Zudem: Erfahrung steht vor Besichtigung.

Die einzelnen Ausdrucksformen  Der Salon Alpin versteht sich als moderierte Diskussion mit geladenen Gästen und Publikum –als kontroverse Auseinandersetzungen mit namhaften Persönlichkeiten über das, was die Alpen heute und in Zukunft ausmachen. Moderation: Jürg Steiner Die Tavolatas machen die Alpen als wichtiges Reservoir für Ernährung und Wasser sinnlich und sinnhaft erlebbar. Fundstücke alpiner Kulinarik in Tischrunden in Verbindung mit Wissenswertem in Geschichten des Moderators Domink Flammer. Die Pfade in beispielhaften Landschaften (alle im Höhenbereich zwischen 2'000 und 3'000 Meter über Meer) ermöglichen einen unmittelbaren Zugang zu den genannten Themen des alpinen Raumes. Der Schauspieler Gian Rupf belebt die Pfade szenisch und unterwegs finden Begegnungen mit jüngeren Schriftstellen statt.

Beteiligte Akteure Josef Arnold ◆ Paul Barmettler ◆ Sepp Barmettler ◆ Josef Baumann ◆ Meret Bissegger ◆ Walter Brücker ◆ Albin Brun ◆ Arno Camenisch ◆ Gion A. Caminada ◆ Michael Fehr ◆ Dominik Flammer ◆ Fränggi Gehrig ◆ Barbara Geiser ◆ Romano Hasenauer ◆ Hans Hassler ◆ Erika Hiltbrunner ◆ Carla Jaggi ◆ Jurczok 1001 ◆ Mike Keller ◆ Hansjörg Ladurner ◆ Mirja Lanz ◆ Benedikt Loderer ◆ Carmelia Maissen ◆ Mariagrazia Marchesi ◆ Patrick Marxer ◆ Heike Mayer ◆ Nicole Müller ◆ Jean Odermatt ◆ Toni Odermatt ◆ Jon Pult ◆ Raphael Rodriguez ◆ Gian Rupf ◆ Jürg Schmid ◆ Jürg Steiner ◆ Gian-Battista von Tscharner ◆ Julia Weber ◆ Daria Wild ◆ Christian Zehnder

Die Schriftstellerinnen Barbara Geiser, Mirja Lanz, Julia Weber und Daria Wild begleiten als Chronistinnen die einzelnen Veranstaltungen, gestalten ihre Wahrnehmungen über die genannten Themen des Alpenraums und rapportieren immer wieder in das im Alpinen Museum Bern bereitgestellte Forum. Hier gehts zu den CHRONIKEN.

Die einzelnen Veranstaltungen werden mit Musikern und dem Schauspieler Gian Rupf begleitet. Musik wie Texte ziehen sich als roter Faden durch alle Veranstaltungen und schaffen die Verbindung zum Ausgangspunkt in Bern. Gleichsam als eine Art Artists in Residence begleiten Chronistinnen wie Musiker die ganze Wanderschaft des Projektes Crystallization.

HIER GEHTS ZUR ÜBERSICHT und zu den einzelnen Dokumenten.


Falzbroschüre Programm. Front

Falzbroschüre Programm. Front

Falzbroschüre Programm. Retro

Falzbroschüre Programm. Retro



Bilderbogen Crystallisation Mai - Oktober 2019


Auszug aus der täglichen INSTAGRAM-Serie CRYSTALLIZATION: Triptychon Natur-Kunst-Kultur (horizontal zu lesen)